Franziska Tanneberger mit Vera Schroeder: Das Moor

 Wenn eine bekannte Moorwissenschaftlerin aus Greifswald gemeinsam mit einer Journalistin ein handliches Buch auf Deutsch veröffentlicht, anstatt wissenschaftliche Zeitschriftenbeiträge zu schreiben oder umfangreiche Handbücher mitherauszugeben, dann lässt das aufhorchen.

Offenbar will sie ein neues, ein anderes Publikum erreichen mit ihrem zentralen Thema, nämlich der Frage, was Moore und Klimawandel miteinander zu tun haben.

Und genau das gelingt dem Team Tanneberger/Schroeder: in erzählendem, flüssig lesbarem Tonfall, ergänzt durch persönliche Erlebnisse und Begegnungen, werden Leserinnen und Leser in das durchaus komplexe Thema Moorschutz eingeführt.

Los geht es mit der Frage, was ein Moor ist. Dann folgen Kapitel zu den großen Moorlandschaften der Welt, zur Geschichte der Moornutzung in Deutschland und zur Klimawirkung der Moore. Kurz gesagt: alle entwässerten Moore setzen extrem große Mengen CO₂ frei. Was man dagegen tun und wie man auch auf nassen Moorstandorten wirtschaften kann, wird in der zweiten Hälfte des Buches erklärt.

Das alles mündet in den flammenden, aber positiv klingenden Appell, eine Moorwende für die Zukunft schnellstmöglich einzuleiten.

Ein absolut lesenswertes Buch, das hoffentlich ein sehr breites Publikum findet.

Franziska Tanneberger mit Vera Schroeder: Das Moor - Über eine faszinierende Welt zwischen Wasser und Land und warum sie für unser Klima so wichtig ist. dtv, München, 2023, Hardcover, 237 Seiten, 24,70 Euro